Guided Buying – für persönliche und geschäftliche Entscheidungen

Von Lucy Day, Senior Solutions Specialist bei Proactis

Der Begriff „Guided Buying“ („geführter Einkauf“) ist in letzter Zeit in aller Munde, als ob es sich um etwas Neues handeln würde. Tatsächlich ist es etwas, das wir jeden Tag sehen. Wenn wir zum Beispiel im Supermarkt sind, sehen wir Auslagen, die ein neues Produkt vorstellen, zudem Rabattaktionen und zeitlich begrenzte Sonderangebote. Das sind alles Mechanismen, die der Einzelhandel – online und im Geschäft – einsetzt, um uns zu dem zu führen, was wir kaufen sollen.

Aber ist das in der Wirtschaft auch so?

Die Beschaffungsabteilungen investieren viel Zeit in den Aufbau eines Lieferantennetzwerks, das den Anforderungen des Unternehmens entspricht und die Einhaltung von Vorschriften und Risiken gewährleistet – und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit wahrt. Dazu gehören die Prüfung von Lieferanten, Preisverhandlungen und die Verwaltung von Preisvereinbarungen. Aber wie können Sie sicherstellen, dass am Ende wirklich Einsparungen erzielt und die Vorschriften eingehalten werden? 
 


Die Antwort lautet: Guided Buying

Einfach ausgedrückt: Guided Buying führt Ihre Benutzer:innen zu bevorzugten, zugelassenen Lieferanten. Suchfunktionen bieten einfachen Zugriff auf elektronische Kataloge und/oder Websites und leiten die Mitarbeitenden zu den gewünschten Waren und Dienstleistungen Denn: Ist es für die Einkäufer:innen schwierig, die richtigen Lieferanten zu finden, ordern sie entweder bei bekannten Anbietern, die möglicherweise nicht zugelassen sind. Oder – noch schlimmer – sie umgehen das System und wenden sich direkt an einen neuen Lieferanten. Das nennt man dann Maverick Buying.

Es muss für alle Seiten passen – besonders für den Einkauf

Ich habe schon viele Beschaffungslösungen gesehen, die ohne Rücksicht auf den Einkauf implementiert wurden und bei denen das Hauptaugenmerk etwa auf der reinen Programmierung lag. Solche Aspekte sind zwar wichtig, aber die Akzeptanz durch die Endbenutzer:innen und somit die tatsächliche Nutzung der verfügbaren Technologie umso bedeutsamer. Bei einer nutzerfreundlichen Lösung wissen Mitarbeitende dann von vornherein, was sie wo kaufen dürfen – was Genehmigungsverfahren vereinfacht und das Einkaufserlebnis deutlich angenehmer gestaltet.

Es wird immer wichtiger, dass die Einkäufer:innen in der Lage sind, sich effizienter selbst zu bedienen. Wenn Mitarbeitende früher z. B. einfach auf Google gingen, einen Lieferanten suchten und diesen auswählten, bedeutete dies, dass die Beschaffungsabteilung diesen Lieferanten erstellen musste. Durch die Möglichkeit der Selbstbedienung für Einkäufer werden diese Aufgaben reduziert. Die Einkäufer im Unternehmen können auf die zugelassenen Lieferanten, bei denen sie einkaufen sollten, zugreifen und sich einen Überblick verschaffen, und zwar auf der Grundlage von Vertragsvereinbarungen, der Einhaltung von Unternehmensrichtlinien und Risiken.
 


Hierfür gibt es Technologien, die Ihre P2P-Lösung durch die Verwendung interner Kataloge, die dann Artikel mit Vertragspreisen enthalten können, in die Website des Lieferanten integrieren. Der Hauptvorteil für die Nutzer:innen besteht darin, dass sie den Such- und Kaufprozess beschleunigen können. Schließlich wollen wir wissen, dass wir etwas schnell bekommen können, wenn wir es brauchen. Interne Kataloge sollten, wenn sie richtig eingesetzt und implementiert werden, so einfach zu bedienen sein, wie wenn man in einen Supermarkt geht und etwas aus dem Regal nimmt.

Guided Buying bedeutet mehr Geschwindigkeit

In der Regel lassen sich Bedarfsanforderungen, die mit Hilfe eines geführten Einkaufsvorgangs erstellt werden, schneller genehmigen. Dies wiederum hilft den Beschaffungsteams, sich auf wertschöpfende Aktivitäten wie Risikominderung und den Aufbau von Lieferantenbeziehungen zu konzentrieren. Diese Beziehungen sind für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung, insbesondere zu den Hauptlieferanten, auf die sich das Unternehmen bei wichtigen Waren und Dienstleistungen verlässt. Auch wenn es für das Unternehmen im Allgemeinen nicht ersichtlich ist, wird in diese Beziehungen viel Zeit investiert – deshalb ist es so wichtig, die Einkäufer:innen durch Guided Buying zu unterstützen und der Beschaffung so mehr Effizienz zu verleihen.
 

Fazit

Mit den richtigen digitalen Tools und Guided Buying sind Ihre Mitarbeiter:innen in der Lage, zur richtigen Zeit auf alle relevanten Informationen zuzugreifen, um benötigte Waren und Dienstleistungen bei den richtigen Lieferanten zu bestellen.

Wenn im Ihrem Unternehmen also Bestellungen aufgegeben werden, die nicht mit Ihren internen Richtlinien und bevorzugten Lieferanten übereinstimmen, fragen Sie nach den Gründen. Versetzen Sie sich in die Lage der Einkäufer:innen und nutzen Sie das System. Führt es schnell und einfach zum Ziel?

Falls die Antwort nein lautet, kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gern dabei, das richtige Guided Buying zu entwickeln.