Was ist das grundlegende Ziel?
Das grundlegende Ziel bei der Einführung einer Beschaffungslösung im Hinblick auf die Ausgabenverwaltung besteht darin, Kontrolle und Transparenz über alle Einkaufsaktivitäten Ihres Unternehmens zu gewinnen und die Gesamtkosten für benötigte Waren und Dienstleistungen zu minimieren.
Es kann herausfordernd sein, dieses Ziel zu erreichen, wenn man die Vielfalt der beschafften Waren und Dienstleistungen bedenkt. Aber diese Herausforderung anzugehen, lohnt sich, denn die Rendite ist enorm.
Wie genau werden Einsparungen erzielt?
Einsparungen können u.a. dadurch erzielt werden, dass Unternehmen unnötige Einkäufe unterbinden, die Beschaffung besser auf den tatsächlichen Bedarf abstimmen, niedrigere Preise verhandeln und die Verwaltungskosten für Transaktionen senken.
Allerdings lassen sich diese Einsparmöglichkeiten nur dann umsetzen, wenn Einkäufe ordnungsgemäß genehmigt werden, die Lieferantenauswahl und -verwaltung richtig abläuft, die korrekten Preise und Konditionen angewandt werden und der Einkaufsprozess unternehmensweit schnell und effizient durchgeführt wird.
Welche Unternehmensprozesse sind involviert?
Es gibt zwei wichtige Prozesse, die zusammenwirken müssen, um ein effektives Ausgabenmanagement zu erreichen: Source-to-Contract und Purchase-to-Pay.
- Mit dem Source-to-Contract-Prozess wird der Grundstein für Einsparungen gelegt, indem gute Lieferanten gefunden und vorteilhafte Verträge geschlossen werden, über die das Unternehmen einkaufen kann. Zu diesem Prozess gehören die strategische Beschaffung, die Lieferantenverwaltung, das Vertragsmanagement und die Katalogverwaltung. Er wird von Beschaffungsprofis und abteilungsübergreifenden Teams, die für einzelne Warengruppen zuständig sind (sog. „Category Teams“), in Zusammenarbeit mit verschiedenen Beteiligten aus dem Unternehmen durchgeführt.
- Im Purchase-to-Pay-Prozess können mögliche Einsparungen dann realisiert werden, sofern Mitarbeiter auch wirklich auf der Basis von vorab verhandelten Vereinbarungen beschaffen. Einkäufe werden so zu niedrigeren Preisen und bei Lieferanten mit geringerem Risiko getätigt.
Welche Personen sind beteiligt?
Die Ausgabenverwaltung betrifft viele Mitarbeiter eines Unternehmens: Beschaffungsexperten und Category Teams, Mitarbeiter der Kreditorenbuchhaltung, alle Führungskräfte mit Budgetverantwortung, Mitarbeiter, die im Zuge ihrer Tätigkeit Waren oder Dienstleistungen beschaffen, sowie alle Lieferanten.
Welche Funktionalitäten muss die Beschaffungslösung mitbringen?
Drei Funktionalitäten sind für ein Beschaffungssystem essenziell:
- Informationsverwaltung und -zugang
- Workflows auf Basis von Unternehmensregeln
- geführte Prozesse
Ein effektives eProcurement-System basiert auf der Verwaltung von und dem Zugang zu detaillierten und sofort verfügbaren Informationen. Dies können Angaben zur Lieferantenqualifikation, zu Verträgen, Ausschreibungsdokumenten und zugehörigen Angeboten sowie Katalogen sein.
eProcurement-Lösungen sollen den Aktivitätsfluss zwischen Lieferanten, Führungskräften, Beschaffungsexperten, Kreditorenbuchhaltern und anderen Mitarbeitern erleichtern. Hochflexible, einfach zu konfigurierende Workflows sind dafür unerlässlich. Viele Systeme setzen auf die Automatisierung von Arbeitsabläufen auf Basis benutzerdefinierter Unternehmensregeln sowie auf das Erstellen von Warnmeldungen für terminabhängige Aktivitäten.
Die Nutzerakzeptanz des Beschaffungssystems ist für die Ausgabenverwaltung äußerst wichtig. Da die meisten Mitarbeiter nicht regelmäßig mit eProcurement-Systemen arbeiten, müssen diese einfach aufgebaut sowie intuitiv zu bedienen und Arbeitsschritte schnell durchzuführen sein. Die Lösung soll Mitarbeiter effizient und korrekt durch bestimmte Prozesse leiten, darunter der selbständige Einkauf, Unterstützungsanforderung (z.B. Hilfe beim Kauf eines neuen Laptops), einfache Angebotsabfragen bei Lieferanten oder detaillierte Anforderungsdefinitionen für Ausschreibungen.