Das LkSG setzt im Übrigen
- auf eine Kombination aus behördlicher Kontrolle und Durchsetzung (§§ 12 – 21) seitens des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle,
- Zwangsgeld (§ 23),
- Bußgeldvorschriften (§ 24) und
- Ausschluss von Vergabeverfahren bei rechtskräftig festgestellten Verstößen gegen Bußgeldvorschriften und Bußgeldern über bestimmten Schwellenwerten (§ 22).
Diese Maßnahmen, die kumulativ angewandt werden können, können zu empfindlichen Einbußen führen Beispielsweise kann bei einem Unternehmen mit mehr als 400 Mio. Euro Jahresumsatz das nicht oder nicht rechtzeitige Ergreifen von Abhilfemaßnahmen mit einer Geldbuße von bis zu 2 Prozent des Jahresumsatzes geahndet werden (§ 24 Abs. 3), ab 0,35 Prozent kann zusätzlich ein Ausschluss von Vergabeverfahren verfügt werden (§ 22 Abs. 2 Ziff. 3).
Reputationseffekte
Das LkSG stellt Unternehmen hinsichtlich der Transparenz ihrer Lieferketten vor verschiedene Herausforderungen. Gründe für fehlende Transparenz sind unter anderem der enorme Aufwand, mangelndes Know-how zur Umsetzung sowie fehlende Technologien. Dazu kommt sicherlich auch die mangelnde Bereitschaft von Lieferanten, Sichtbarkeit in ihre Lieferkette zu geben.
Für die vom LkSG betroffenen Unternehmen besteht neben den neuen Bußgeldtatbeständen auch ein erhebliches Reputationsrisiko, wenn die Verpflichtungen des LkSG nicht oder nicht ausreichend umgesetzt und Prozesse transparent gemacht werden.
Gerade weil Lieferketten stets komplexer werden, gewinnt Transparenz über die gesamte Lieferkette hinweg zunehmend an Bedeutung – und dies nicht allein aufgrund neuer Gesetze. Ein wichtiger Faktor ist auch die zunehmend hohe Erwartung vieler Konsumenten an eine ökonomische, soziale sowie ökologische Lieferkette. 58% der Konsument:innen etwa zögern beim Kauf, wenn sie Unternehmen als nicht nachhaltig wahrnehmen.
Gestiegen ist in den vergangenen Jahren auch das Marken- und Reputationsrisiko, insbesondere durch die wachsende Bedeutung der sozialen Medien und der damit einhergehenden weltweiten Verbreitung von negativen Nachrichten in Echtzeit.
Der zivilgesellschaftliche Druck auf Unternehmen, ihrer sozialen Verantwortung und den Erwartungen der Gesellschaft an die Wirtschaft nachzukommen und diese konkret umzusetzen, steigt kontinuierlich und schlägt sich in verstärkt öffentlich sichtbaren Initiativen hinsichtlich Mäzenatentum, Philanthropie oder Charity nieder.